CNC Fräse 39jährig Retrofit mit LinuxCNC

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23 Jun 2022 07:35 #245659 by BeWerk
Hallo zusammen
Ich habe mich hier neu angemeldet, da ich mir einige grunsätzliche Information von Euch erhoffe zu LinuxCNC.

Ausgangslage:
  • Ich habe hier eine tonnenschwere, 39jährige Industrie (C)NC Fräse die für Hartmetallbearbeitung ausgelegt ist.
  • Mechanisch in Top Zustand da sie sehr wenig Betriebsstunden hat.
  • Alle Achsen lassen sich leicht von Hand bewegen (Drehen an den KGS von Hand). Alles ist Spielfrei, optisch sieht alles gut aus.
  • Automatische Ölschmierung aller Laufbahnen und teilweise Lagerungen.
  • Motorische Tischhöhenverstellung.
  • Automatische Werkzeugeinspannung.
  • Die Elektronik/Elektrotechnik ist durch. Fehler überall. Kein Wunder bei dem Alter.
Was soll gemacht werden.
  • Komplett neue Elektronik/Elektrotechnik.
  • Servomotoren werden ersetzt.
  • Glasmassstäbe werden ersetzt.
  • Ein Funkhandrad kommt hinzu.
Der Kostenrahmen wird sich so grob geschätzt im Bereich 2'000 - 3'500€ bewegen. Ohne Arbeitsleistung versteht sich. Die machen wir aber vollumfänglich selber.

Nun zu LinuxCNC, folgendes stelle ich mir vor:
  • Mit Linux arbeite ich schon über 15 Jahre (Suse SLES geschäftlich, debianbasierte Systeme Privat). LinuxCNC kenne ich bis jetzt überhaupt nicht, abgesehen von den sehr guten Videos von Peter (talla83) und Sebastian (ENDCNC). Von denen habe ich mir bis jetzt schon einige angesehen.
  • Die Steuerung soll die MESA 7i76E mit der Zusatzkarte 7i85S übernehmen.
  • Die zusätzliche 7i85S wegen den Glassmassstäben damit ich genug Encodereingänge habe. Was ich dann auch noch habe, sind zusätzliche Ausgänge für PUL/DIR Ansteuerungen. Ich denke, die Tischhöhenverstellung könnte so mit einem Schrittmotor gelöst werden. Ebenso könnte ich die automatische Werkzeugeinspannung mit einem Schrittmotor lösen. Bestehend ist ein kleiner Drehstrommotor mit Endschaltern.
Fragen:
  • Auf der Oberfläche von LinuxCNC würde ich gerne zu den 3 Achsen noch die Tischhöhe anzeigen?
  • Wie anpassbar die Oberfläche ist, ist mir im Moment noch nicht klar. Lassen sich hier eigene Buttons erstellen / einbinden (zBsp. Ölschmierung, Werkzeugspanner etc.)?
  • Gibt es hierzu spezifische Anleitungen in Deutsch oder allenfalls in Englisch (Lesen in Englisch geht so, schreiben ist gar nicht bei mir. Daher am liebsten in Deutsch)?
Im Wiki bin ich Aktuell am Lesen, stehe da aber noch ein wenig auf dem Schlauch...

Was denkt Ihr, ist das Vorhaben so umsetzbar?

Danke und Gruss
Beni


 

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24 Jun 2022 06:18 #245759 by roland
Hallo Beni,

Für ein LinuxCNC-Einsteiger-Projekt ist das schon ambitioniert, aber das ist alles umsetzbar mit LinuxCNC.
Oberfläche ist erweiterbar.

Deutlich mehr User erreicht du hier im Forum wenn du englisch schreibst ;)

Gruß
Roland
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24 Jun 2022 06:48 - 24 Jun 2022 06:50 #245761 by DoWerna
nach ner kleinen Käsefräse an LPT1, war mein erstes richtiges Projekt auch gleich eine MAHO MH500.


Mit dem ausgezeichnetem Support hier geht viel.
ein gewisser Linuxbackground ist sicher nicht von Nachteil, ich habe Privat auf meinen Rechnern auch überall Linux laufen...

Zu den Mesakarten, musst du zuerst natürlich wissen wie du deine Motoren ansteuern willst, Analog Digital, und wieviele aus- und eingänge du sonstnoch brauchst für Schaltung Schmierung Endschalter usw...


Fraglich auch ob du wirklich alle Elektrik neu machen willst, oder nur revidieren Relais tauschen und evtl an etwaige neue Servomotoren anpasenn.
So eine Industriemaschine ist ja top verdrahtet.


Wenn du noch Schaltpläne hast sowieso, aber auch ohne würde ich versuchen eher die originale Enable  und Notauskette Reverse-zuengeneeren und mit Mesakarten und entsprechende Halverknüpfungen entsprechend du bedienen....


Reihenfolge würde ich sagen

Mesakarte Auswählen

Notauskette
Enable
Panel (7i73)
Achsbewegung
zusatzfunktionen Oberfläche
extras wie Schmierung Schaltung usw...








 
Last edit: 24 Jun 2022 06:50 by DoWerna.
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24 Jun 2022 12:24 #245774 by BeWerk
Hallo zusammen
Danke für Eure Rückmeldungen.
Ja, das Projekt ist ambitioniert. Glücklicherweise eilt es nicht damit. Da die Oberfläche offensichtlich nach Wunsch ausbaubar ist, werde ich mich jetzt dann da noch mehr einlesen.
Bei der Maschine bin ich aktuell am zerlegen und testen, was von den elektrischen / elektronischen Teilen alles noch verwendbar ist, oder noch verwendet werden soll. Es kommen immer wieder überraschende Sachen zum Vorschein. So z.Bsp. der Spindelantrieb: An diesem ist ein elektrisches 2-Gang Riemengetriebe verbaut das mit 2 Magnetkupplungen umgeschaltet wird. Sieht optisch schon toll aus

Die Elektrik werde ich auf jeden Fall neu machen. Dies aus verschiedenen Gründen:
  • Ein Elektroschema vom Originalschrank habe ich nicht.
  • Aufgrund dem Alter der Maschine hat der Kunststoff (Schützengehäuse, Kanäle etc.) so seine Probleme. Er ist spröde und rissig.
  • Der Aubau der Steuerung ist 80er Style. Riesige Batterien von Schützen und Relais.
  • Die Kabelschläuche an der Maschine sind teilweise gebrochen. In diesen Schläuchen sind einzelne Litzen, keine Kabel.
Mit dem Elektrischen komme ich sehr gut klar. Ich habe diverse Ausbildungen in diesem Bereich. Zudem habe ich Jahrelang in der Industrie und im Schaltanlagenbau gearbeitet. Meine Erfahrung in diesem Bereich sagt mir, die bestehenden Komponenten weiter zu betreiben führt zu einem Fass ohne Boden wegen der kalendarischen Alterung.
Für den mechanischen Teil habe ich einen Topmechaniker der beim Umbau mithilft. Unsere schwächste Stelle ist die Software, aber auch das sollte machbar sein. LinuxCNC und Internet machen es möglich

Die 7i73 hatte ich noch gar nicht auf dem Radar. Jetzt schon Tolle Sache für einen zukünftigen Schwenkarm. Dafür muss aber zuerst die Maschine ab PC laufen.
  1. Wir werden jetzt weiter Daten an der Maschine sammeln.
  2. Dann werde ich die elektrischen Komponenten, die an der Maschine verbleiben sollen, testen.
  3. Danach erstelle ich ein Pflichtenheft und Drehbuch für das weitere Vorgehen.
  4. Damit können wir dann eine genauere Kostenaufstellung machen.
  5. Dann wir ein neues Elektroschema erstellt und die Maschine umgebaut.
  6. Dann kommt die Inbetriebnahme.
Es ist also noch ziemlich viel Weg der vor uns liegt. Da wir dies in unserer Freizeit machen, wird es bis zum Finale noch dauern.

Gruss
Beni
 

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