Integration von LinucCNC in eigene Software, welche Pflichten?
27 Feb 2024 21:10 #294645
by klopp
Replied by klopp on topic Integration von LinucCNC in eigene Software, welche Pflichten?
Du musst den Quellcode und jegliche Änderungen an LinuxCNC offenlegen.
Bedeutet wenn du eine angepasste Version von LinuxCNC auf deinem Gerät verwendest, musst du diesen Quellcode offenlegen.
Das Ganze ist allerdings sehr starke Auslegungssache. Wenn eine andere Software nur die API von LinuxCNC verwendet, gehört diese Software dann zu LinuxCNC und unterliegt damit dessen Lizenz oder ist es eine separate Software mit eigener Lizenz? Theoretisch würde es reichen, in diesem Fall nur den LinuxCNC Quellcode offenzulegen.
In der Praxis gibt es bei kommerzieller Software häufig eine Information mit den verwendeten OpenSource Bibliotheken und ein Link zu deren Quellen, damit ist dann die Lizenzvereinbarung erfüllt.
Der Pathpilot von Tormach ist auch auf LinuxCNC aufgebaut und wird kommerziell vertrieben, die stellen dann den Code auf Anfrage zur Verfügung.
Desweiteren gibt es keine Pflicht, dass der Code gut lesbar oder gar dokumentiert sein muss oder auf anderen Systemen als deinem lauffähig.
Du könntest den Code also theoretisch auch obfuskieren und offenlegen, sodass praktisch keiner damit etwas anfangen kann.
Das ganze ist eher ein Thema für einen Anwalt, da wird dir keiner ohne genauere Informationen eine präzise Auskunft zu geben können.
In der Realität solltest du jedoch Anstand walten lassen und Arbeit von anderen Menschen auch dementsprechend würdigen. Ein Hinweis, welche OpenSource Software verwendet wurde, ein bisschen Werbung für LinuxCNC und dir wird keiner einen Anwalt an den Hals jagen.
Bedeutet wenn du eine angepasste Version von LinuxCNC auf deinem Gerät verwendest, musst du diesen Quellcode offenlegen.
Das Ganze ist allerdings sehr starke Auslegungssache. Wenn eine andere Software nur die API von LinuxCNC verwendet, gehört diese Software dann zu LinuxCNC und unterliegt damit dessen Lizenz oder ist es eine separate Software mit eigener Lizenz? Theoretisch würde es reichen, in diesem Fall nur den LinuxCNC Quellcode offenzulegen.
In der Praxis gibt es bei kommerzieller Software häufig eine Information mit den verwendeten OpenSource Bibliotheken und ein Link zu deren Quellen, damit ist dann die Lizenzvereinbarung erfüllt.
Der Pathpilot von Tormach ist auch auf LinuxCNC aufgebaut und wird kommerziell vertrieben, die stellen dann den Code auf Anfrage zur Verfügung.
Desweiteren gibt es keine Pflicht, dass der Code gut lesbar oder gar dokumentiert sein muss oder auf anderen Systemen als deinem lauffähig.
Du könntest den Code also theoretisch auch obfuskieren und offenlegen, sodass praktisch keiner damit etwas anfangen kann.
Das ganze ist eher ein Thema für einen Anwalt, da wird dir keiner ohne genauere Informationen eine präzise Auskunft zu geben können.
In der Realität solltest du jedoch Anstand walten lassen und Arbeit von anderen Menschen auch dementsprechend würdigen. Ein Hinweis, welche OpenSource Software verwendet wurde, ein bisschen Werbung für LinuxCNC und dir wird keiner einen Anwalt an den Hals jagen.
The following user(s) said Thank You: tommylight
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04 Mar 2024 18:11 #295153
by Muecke
Replied by Muecke on topic Integration von LinucCNC in eigene Software, welche Pflichten?
@
klopp:
Das ist genau das was mich so stört.
Weil ich finde, dass ein Vertrag / Lizenzvertrag klar verständlich sein sollte, damit genau so etwas wie das nicht Auslegungssache ist. Und genau damit tue ich mich wirklich schwer.
Und ja du hast recht, die Frage ist, wenn ich die API einer anderen Software benutze, ist dann meine Software, die die API benutzt, schon Teil der Software?
Aus dem Bauch heraus würde ich sagen nein, denn die API ist eine Schnittstelle, die eine Software anbietet, ohne dass ich den Quellcode ändern oder in meine Software einbinden muss.
Ich würde eine API ähnlich wie eine Webseite sehen, denn das ist die Schnittstelle zwischen dem Benutzer und der Software, die auf dem Server liegt, und durch die Nutzung der API kann ich die Software dahinter zwar nutzen, verändere sie aber in keiner Weise.
Wenn also die Software, die dahinter liegt, frei zur Nutzung ist, dann würde ich sagen, gut, dann kann man sie frei nutzen, aber wenn man eine Lizenz braucht, um die Software zu nutzen, dann würde ich auch sagen, gut, dann muss ich dafür etwas bezahlen.
Aber in diesem Raum, hmmm, das ist Auslegungssache, fühle ich mich überhaupt nicht wohl und würde es daher auch nie für ein kommerzielles Projekt in Betracht ziehen, da die Gefahr viel zu groß ist, gegen irgendetwas zu verstoßen und damit Ärger zu bekommen.
Tatsächlich bin ich zur Zeit noch mit einem Softwarehaus im Gespräch, und wenn dieses die API von LinuxCNC (in C++) nutzen möchte, dann muss ich das erst noch von einem Anwalt abklären lassen, ob das rechtlich ok ist, bzw. was dementsprechend gemacht werden muss, damit es ok ist.
Sollte das Softwarehaus die C++ Schnittstelle verwenden, würde ich darum bitten, dass diese dokumentiert wird, zumindest soweit sie es verwenden und nutzen, diese C++ Dokumentation würde ich dann auch gerne mit dem aktuellen Stand zur Verfügung stellen, denn die C++ Schnittstelle scheint noch nicht wirklich dokumentiert zu sein.
Unabhängig davon muss ich aber immer sicher sein, was ich mache, das ist mir sehr wichtig, denn ich möchte niemandem schaden oder gegen irgendwelche Richtlinien verstoßen.
Abgesehen davon, wer würde so etwas kontrollieren?
Bei Microsoft weiß ich, dass Microsoft das selbst macht, in der Firma, in der ich arbeite, haben sie verlangt, dass alle Lizenzen offengelegt werden und alle Rechner im Netzwerk überprüft werden, das war damals ein Riesenaufwand, ich habe das nur am Rande mitbekommen (ich bin nicht in der IT-Abteilung).
Gruß Mücke
Das ist genau das was mich so stört.
Weil ich finde, dass ein Vertrag / Lizenzvertrag klar verständlich sein sollte, damit genau so etwas wie das nicht Auslegungssache ist. Und genau damit tue ich mich wirklich schwer.
Und ja du hast recht, die Frage ist, wenn ich die API einer anderen Software benutze, ist dann meine Software, die die API benutzt, schon Teil der Software?
Aus dem Bauch heraus würde ich sagen nein, denn die API ist eine Schnittstelle, die eine Software anbietet, ohne dass ich den Quellcode ändern oder in meine Software einbinden muss.
Ich würde eine API ähnlich wie eine Webseite sehen, denn das ist die Schnittstelle zwischen dem Benutzer und der Software, die auf dem Server liegt, und durch die Nutzung der API kann ich die Software dahinter zwar nutzen, verändere sie aber in keiner Weise.
Wenn also die Software, die dahinter liegt, frei zur Nutzung ist, dann würde ich sagen, gut, dann kann man sie frei nutzen, aber wenn man eine Lizenz braucht, um die Software zu nutzen, dann würde ich auch sagen, gut, dann muss ich dafür etwas bezahlen.
Aber in diesem Raum, hmmm, das ist Auslegungssache, fühle ich mich überhaupt nicht wohl und würde es daher auch nie für ein kommerzielles Projekt in Betracht ziehen, da die Gefahr viel zu groß ist, gegen irgendetwas zu verstoßen und damit Ärger zu bekommen.
Tatsächlich bin ich zur Zeit noch mit einem Softwarehaus im Gespräch, und wenn dieses die API von LinuxCNC (in C++) nutzen möchte, dann muss ich das erst noch von einem Anwalt abklären lassen, ob das rechtlich ok ist, bzw. was dementsprechend gemacht werden muss, damit es ok ist.
Sollte das Softwarehaus die C++ Schnittstelle verwenden, würde ich darum bitten, dass diese dokumentiert wird, zumindest soweit sie es verwenden und nutzen, diese C++ Dokumentation würde ich dann auch gerne mit dem aktuellen Stand zur Verfügung stellen, denn die C++ Schnittstelle scheint noch nicht wirklich dokumentiert zu sein.
Unabhängig davon muss ich aber immer sicher sein, was ich mache, das ist mir sehr wichtig, denn ich möchte niemandem schaden oder gegen irgendwelche Richtlinien verstoßen.
Abgesehen davon, wer würde so etwas kontrollieren?
Bei Microsoft weiß ich, dass Microsoft das selbst macht, in der Firma, in der ich arbeite, haben sie verlangt, dass alle Lizenzen offengelegt werden und alle Rechner im Netzwerk überprüft werden, das war damals ein Riesenaufwand, ich habe das nur am Rande mitbekommen (ich bin nicht in der IT-Abteilung).
Gruß Mücke
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